„Du kannst deinen Körper nicht heilen, ohne ihn zu verstehen.“
Ein starker Satz – und doch so wahr, wenn es um unsere Hormonbalance geht.

Viele Frauen kämpfen mit unerklärlichen Symptomen wie Zyklusstörungen, Akne, Haarausfall, Stimmungsschwankungen, Heisshunger oder einem unerfüllten Kinderwunsch. Häufig heisst es dann: „Das ist halt so“, „Nimm die Pille“ oder „Reduzier einfach dein Gewicht“. Doch all diese Ratschläge greifen zu kurz – besonders wenn das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) dahintersteckt.

PCOS ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter – doch es wird oft übersehen oder falsch eingeordnet. Und selbst bei einer gesicherten Diagnose bleibt häufig die Frage offen: Was heisst das jetzt konkret für mich?

Denn: PCOS ist nicht gleich PCOS.
Es gibt vier Haupttypen, die ganz unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze mit sich bringen.

Die vier PCOS-Typen im Überblick

1. Insulinresistenter Typ

Bei diesem Typ besteht eine verminderte Insulinempfindlichkeit, wodurch die Bauchspeicheldrüse ständig mehr Insulin ausschüttet. Das wiederum beeinflusst den Hormonhaushalt negativ.

Typische Merkmale:

  • Gewichtszunahme trotz Diät
  • Heisshunger auf Süsses
  • Trägheit, Energiemangel
  • Unregelmässiger Zyklus

Was hilft:
Eine blutzuckerstabile Ernährung mit gesunden Fetten, Eiweissen und komplexen Kohlenhydraten, regelmässige Bewegung, ausreichend Schlaf und gezielte Mikronährstoffe wie Inositol und Magnesium.

2. Post-Pill-Typ

Nach dem Absetzen der hormonellen Verhütung braucht der Körper oft Zeit, bis die Hormonproduktion wieder ins Gleichgewicht findet. Diese Umstellungsphase kann mehrere Monate – manchmal über ein Jahr – dauern.

Typische Merkmale:

  • Zyklus bleibt aus oder ist sehr unregelmässig
  • Hautprobleme, z. B. Akne
  • Stimmungsschwankungen

Was hilft:
Geduld, Leber- und Darmunterstützung, Vitamin-B-Komplex, Zink, natürliche Hormonregulatoren wie Mönchspfeffer – und ganz wichtig: stressfreier Umgang mit dem eigenen Körper.

„Kümmere dich um deinen Körper. –  Er ist der einzige Ort,
den du zum Leben hast.“

 – Jim Rohn

3. Entzündlicher Typ

Chronisch stille Entzündungen (z. B. durch Umweltgifte, versteckte Unverträglichkeiten, Darmschwäche oder Stress) bringen das Hormonsystem aus dem Takt.

Typische Merkmale:

  • Erhöhte Entzündungswerte
  • Gelenkschmerzen, Müdigkeit
  • Verdauungsprobleme
  • Hautirritationen

Was hilft:
Darmaufbau, entzündungshemmende Ernährung (z. B. viel Gemüse, Gewürze wie Kurkuma und Ingwer, Omega-3), Antioxidantien und Ruhepausen im Alltag.

4. Nebennieren-Typ (adrenaler Typ)

Stress spielt hier die Hauptrolle. Die Nebennieren produzieren vermehrt Androgene (männliche Hormone), was sich deutlich auf Zyklus und Wohlbefinden auswirkt.

Typische Merkmale:

  • Reizbarkeit, Schlafprobleme
  • Zyklusstörungen trotz normalem Gewicht
  • Erhöhte Stressanfälligkeit
  • Erschöpfung nach Anstrengung

Was hilft:
Regelmässige Entspannung (z. B. Atemübungen, Meditation, Spaziergänge in der Natur), Adaptogene wie Rhodiola oder Ashwagandha, sanfte Bewegung (Yoga, Qi Gong), gezielte Stärkung der Nebennieren durch Ernährung.

Warum viele Frauen keine klare Diagnose erhalten

Ein grosses Problem: Die klassische Medizin achtet oft nur auf wenige PCOS-Kriterien – etwa das Vorhandensein von Zysten in den Eierstöcken oder erhöhte männliche Hormone. Doch viele Frauen erfüllen nicht alle Standardmerkmale und erhalten deshalb keine Diagnose, obwohl sie eindeutig betroffen sind.

Dabei wäre es so wichtig, den individuellen PCOS-Typ zu erkennen, um gezielt gegensteuern zu können.

Ein aussagekräftiger Hormonstatus kann eine grosse Hilfe sein, um deinem individuellen PCOS-Typ auf die Spur zu kommen. Besonders wichtig sind Werte wie Testosteron – sowohl der Gesamtwert als auch das freie Testosteron – sowie DHEA-S, ein Androgen, das in den Nebennieren gebildet wird. Auch das Verhältnis von LH zu FSH spielt eine Rolle, ebenso wie Insulin und der Nüchternblutzucker. Entzündungsmarker wie CRP liefern Hinweise auf stille Entzündungen im Körper, die ein Auslöser für bestimmte PCOS-Typen sein können. Vergiss auch deine Schilddrüsenwerte nicht – denn diese stehen in engem Zusammenhang mit deinem hormonellen Gleichgewicht. Idealerweise betrachtest du diese Werte im Zyklus Kontext, zum Beispiel in der Follikel- oder Lutealphase, um ein vollständigeres Bild zu erhalten.

PCOS betrifft weit mehr als nur die Eierstöcke. Es wirkt sich auf den gesamten Körper aus – auf deinen Stoffwechsel, dein Nervensystem, deinen Darm und auch auf deine psychische Gesundheit. Deshalb ist es so wichtig, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern den Menschen als Ganzes zu sehen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der Lebensstil, Körperfunktionen und Emotionen einbezieht, ist erfahrungsgemäss der nachhaltigste Weg in Richtung Linderung und Wohlbefinden.

Wenn du jetzt ins Handeln kommen möchtest, beginne damit, deinen Zyklus und deine Symptome genau zu beobachten und zu dokumentieren. Suche dir einen erfahrenen Hormoncoach, der dich ernst nimmt und individuell begleitet. Achte darauf, dass deine Blutwerte nicht nur oberflächlich, sondern im Detail und passend zu deinem Zyklus angeschaut werden. Auch ein gut ausgebildeter Ernährungscoach mit Fokus auf hormonelle Gesundheit kann wertvolle Impulse geben. Die Natur hält viele Mittel bereit, die dich auf deinem Weg unterstützen können – etwa Mönchspfeffer, Inositol, Ashwagandha, Omega-3-Fettsäuren, Magnesium oder Mariendistel. Und vergiss nicht, dein Nervensystem zu stärken – etwa durch kleine Rituale im Alltag wie achtsame Spaziergänge im Wald, regelmässige Atemübungen oder ein Tagebuch, das dir hilft, Gedanken und Gefühle zu ordnen.

Fazit: Du darfst dich gut fühlen!

PCOS kann viel Energie kosten – körperlich und emotional. Aber du bist nicht machtlos. Je besser du deinen Typ kennst, desto gezielter kannst du handeln. Auch kleine Schritte bringen grosse Veränderungen.💚 Du musst das nicht allein schaffen.


Ich begleite dich auf deinem Weg
– empathisch, individuell und mit ganzheitlichem Blick – Sobald du bereit bist, deinen Körper neu kennenzulernen.