Magenbeschwerden sind ein häufiges Phänomen in unserer Gesellschaft. Eine Vielzahl der Bevölkerung nimmt Magenschoner, Magensäureblocker und anderes ein um nicht zu leiden.Wieso hat die Einnahme von Medikamenten in diesem Bereich so massiv zugenommen?

Hauptübeltäter ist der Stress. Bereits im Schulalter scheinen die Kinder kaum zum Atmen Raum zu finden. Die Ansprüche unsere Gesellschaft nehmen von Jahr zu Jahr massiv zu.

Natürlich gibt es kleine Eindringlinge wie ein Heliobacter pylori (Bakterium) oder Candida alba (Soorpilz), welche deinen Magen beeinflussen können.

Meist sind unser Problem hier hausgemacht. Eine Fehlernährung führt zu einer Übersäuerung oder gar einer Untersäuerung des Magens. Der ph-Wert im Magen ist ausser Rand und Band und kann seiner Aufgabe nicht gerecht werden. Und ja, die Verdauung sollte sauer sein um die Nahrungsbestandteile aufzuspalten.

Viele von euch, welche sich immer mal wieder mit der Naturheilkunde auseinandersetzen, wissen wie wichtig eine Unterstützung der Leber, der Bauchspeicheldrüse und den Bakterien im Darm sind. So mache ich zum Beispiel immer im Frühling eine Kur für meine Verdauung, wo die Organe entgiftet und anschliessend aufgebaut werden.

Auch der Magen ist von Hormone abhängig, weshalb ich heute dies einmal ins Zentrum setzen möchte. Welche Hormone steuern die Funktion des Magens?

Gastrin: Peptidhormon, es stimuliert die Produktion und Abgabe von Magensäure und Pankreassekret. Hier haben wir das Thema der Magensäure. Peptidhormone werden aus Aminosäuren gebildet, welches wiederum Eiweissbausteine sind. Und voila sind wir wieder beim Thema Fehlernährung und einseitiger Kost!

Ein weiteres wichtiges Hormon ist das Estriol. Es gehört zu den Östrogenen und ist für den Schleimhautaufbau in unserem Körper zuständig. Und was ist die Magenwand? Eine Schleimhaut natürlich. Schleimhaut bedeutest immer, dass der Körper für die volle, gesunde Funktion auf eine Schleimschicht angewiesen ist. Diese Häute produzieren Schleim als Schutz.

Produziert wird das Estriol bei den Frauen in den Eierstöcken und bei den Männern in den Hoden. Und weil Hormone nie einfach sind und gerne etwas besonders sein möchten, wird Estriol aus Testosteron gebaut und dieses wiederum aus Progesteron oder DHEA. Merke dir einfach, dass Estriol von anderen Hormonen abhängig ist.

Estriol ist DAS Schleimhauthormon! Durch Speicherung von Wasser regelt es die Durchfeuchtung in allen Schleimhäuten (Verdauung, Lunge, Schiede, Augen, Nebenhöhlen, Nieren und Blase). Überlebenswichtiges Hormon, da die inneren Organe nicht funktionieren könnten, wenn die Schleimhäute zu trocken wären und hart werden. Bei Organbeschwerden, die mit Verhärtungen einhergehen (z.B. beim Herzmuskel), kann ein Estriolproblem den Zustand weiter verschlechtern. So braucht der Magen vor allem das Estriol damit er geschmeidig bleibt und dass er sich nicht selbst verdaut. Die Schleimschicht schützt die Magenwand vor dem seht saurem Magensaft.

Besonders beim Sodbrennen in der Speiseröhre kommt noch ein weiteres Hormon ins Spiel. Die Muskeln, auch die des Magen-Darm-Bereichs, werden hormonell gesteuert. Testosteron ist dafür zuständig, dass genügen Muskelspannkraft vorhanden ist, auch der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre ist ein Muskel. Fehlt es ihm an Spannung kann die Magensäure nicht mehr so einfach zurückhalten werden und läuft ungehindert in die Speisröhre, wo sie nicht zu suchen hat. Die Folge: Sie kann aufsteigen und die Speiseröhre reizen. Jetzt kannst du dir selbst denken, dass ein Magensäureblocker nicht die Lösung ist. Vielleicht sollten erst die Hormone betrachtet werden oder über Osteopathietechniken der Mageneingang in seine natürliche Spannung gebracht werden.

Sodbrennen kann durch magenschonende Kost gelindert beziehungsweise vorgebeugt werden. Unter anderem ist es hilfreich, auf säurebildende Lebensmittel zu verzichten. Dazu gehören zum Beispiel:

Kaffee

Alkohol

raffinierter Zucker

scharfe Gewürze (Chilischoten, Pfeffer und Curry)

fettige Speisen (Fastfood)

Versuchen Sie sich Zeit zum langsamen Essen zu nehmen, kauen Sie alles gut durch und verteilen Sie lieber kleine Portionen über den Tag als wenige große, das überfordert den Magen nicht. Ein Spaziergang nach einem üppigeren Essen kann vor Sodbrennen bewahren, weil es die Verdauung anregt.

Stilles Wasser und ungesüßte Kräutertees sind besonders verträgliche Durstlöscher. Zudem spült die Flüssigkeit möglicherweise hochgestiegene Magensäure wieder aus der Speiseröhre zurück in den Magen.

Und noch zum Schluss mag dein Magen keinerlei Stress. Weder körperlichen noch emotionalen. Stress klaut dir ein weiteres Hormon, welches vor allem dann in den Blutzuckerstoffwechsel hineinspielt!

Ich wünsche dir eine Zeit ohne Magenkummer 😉