Hormone sind sogenannte „Boten(stoffe)“ mit ganz speziellen Geheimbotschaften für ebenso ganz speziellen „Empfänger(zellen)“ irgendwo im Körperlabyrinth. Wenn man diesen Boten genau zuhört, dann gibt es zwei grosse Unterschiede:

Die erste Gruppe sind die Vorstufen-Hormone.

Sie stellen die sogenannte Kommandozentrale dar, im Gehirn. Sie geben die Befehle an die Hormondrüsen weiter z.B. eine ganze bestimmte Hormonmenge zu einer ganz bestimmten Zeit zu produzieren.

Die zweite Gruppe besteht aus einer grossen Zahl von Hormonarten, die von regionalen Schaltzentralen, den Drüsen, zu den Empfängerzellen laufen.

Gibt es von einer Armee viel zu viel, so melden die Boten ans Hirn zurück „Hilfe stopp“! Die Zentrale Hypophyse drosselt das Vorstufenhormon, dieses wiederum drosselt die Produktion in der entsprechenden Drüse.

Um umgekehrten Fall funktioniert es ähnlich. Bei einer Mangelsituation von z.B. Geschlechtshormonen werden die entsprechenden Hormone angefordert.

Diese faszinierenden Kopplungen geschehen Tag und Nacht in unserem Körper.

Wie bewegen sich Hormone überhaupt im Körper?

Hormone brauchen die Blutbahnen von der Schaltzentrale im Hirn als Strassen an ihre Zielorte. Dort angekommen können sie nur mit dem passenden Schlüssel andocken. Denn Hormone verfügen über einen Geheimcode um in das Innere der Zelle zu gelangen. Also alles streng geheim! Der Auftrag von der Schaltzentrale wird dann in der Zelle brav ausgeführt. Hormone sind echte Geheimagenten. Auch im Labor sind sie nur schwer ausfindig zu machen. Sie verstecken sich geschickt in den Zellen.

Braucht man zwingendermassen denn solche Heinzelmännchen?e

Unbedingt! Denn sie regeln den Stoffwechsel, regeln die Muskelkraft (ansonsten würden wir an zwei Schritten bereits schlapp machen), helfen dem Körper mit den Schrecklichkeiten des Lebens fertig zu werden wie Hunger, Gefahr, extrem Temperaturschwankungen, Krankheiten usw.. Hormone fördern das Wachstum, Entwicklung und Erneuerung von allen Zellen im Körper. Sie steuern Fortpflanzungsvorgänge. In geheimer Mission sind sie auch immer dann wenn es um Gefühle wie zum Beispiel die Liebe geht. Hormone regulieren unseren Wasser- und Fetthaushalt. Sie sind überall dort wo „Not am Mann“ ist, um sich gegenseitig zu unterstützen. Sie sind ein perfektes Service-Team für den gesamten Körper, mit all seinen Funktionen. Die Team-Mitarbeiter sind dabei z.T. von sehr gegensätzlichem Charakter. Das Gleichgewicht scheint besonders wichtig für einen reibungslosen Dienst zu sein!

Wie in so vielen Teams gibt es leider faule und fleissige Mitarbeiter. Wir haben bereits erfahren, dass die Blutbahn als Hormonstrasse gebraucht wird. Die meisten Hormone lernen sehr schnell vom Leben im Alltag- dass es sich z.B. besser und bequemer lebt, wenn andere die Arbeit tun. Anstatt sich selbst auf den Weg zu machen, lässt man sich fahren. Überall im Blut schwimmen unzählige Protein-Autos, in die man ganz einfach einsteigen kann- das Fahren geht immer im Strom und vollkommen automatisch. Das macht so viel Spass, dass diese Hormone ihre eigentliche Aufgabe schlicht und ergreifend vergessen. Im Auto ist man schliesslich angegurtet oder angebunden. Deswegen haben die „Gebundenen Hormone“ immer eine dumme Ausrede, weshalb sie nicht arbeiten wollen. Ungefähr 95% (oder mehr) unserer Hormone sind solche faule Hormone!

Nur ein kümmerlicher Rest von ca. 3-5% aller Hormon-Boten sind Fussgänger. Man nennt sie auch „freie Hormone“. Sie sehen sehr schnell, wer am Wegrand auf sie wartet. Aktiv und jederzeit einsatzbereit sind sie sofort  zur Stelle, wo immer sich die Zelltüren öffnen. Es gibt übrigens eine VIP-Loge im Körper, wo nur die fleissigen und aktiven Hormone hinein dürfen und die finden wir im Speichel! Weshalb ich in der Praxis mit den Speicheltests arbeite und nicht mit den Bluttests…. In den Speichel kommen die Protein-Autos eben nicht.

Falls du einen Test durchführen möchtest, dann melde dich gerne bei mir.

mit Teilauszügen aus dem Buch: “Wenn Körper und Gefühle Achterbahn fahren” von Elisabeth Buchner