Viele Frauen erleben im Laufe ihres Lebens hormonelle Beschwerden – oft schleichend, manchmal plötzlich. Plötzliche PMS-Symptome, Zwischen- und Schmierblutungen, starke Menstruationen, Brustspannen oder Schlafstörungen sind dabei keine Seltenheit. Häufig steckt eine Östrogendominanz oder ein Progesteronmangel dahinter – zwei hormonelle Zustände, die eng miteinander verwoben sind.
In diesem Blogbeitrag erfährst du, was genau dabei im Körper passiert, wie sich das äußert – und was du tun kannst, um wieder in Balance zu kommen.
🔄 Was bedeutet Progesteronmangel – und wie entsteht er?
Progesteron ist ein wichtiges weibliches Geschlechtshormon, das vor allem nach dem Eisprung vom sogenannten Gelbkörper gebildet wird. Es bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor, wirkt entspannend, schlaffördernd, stimmungsaufhellend und schützt den Körper vor einem Zuviel an Östrogen.
Ein Mangel kann entstehen durch:
- Ausbleibenden Eisprung (z. B. in der Perimenopause oder bei Zyklusunregelmäßigkeiten)
- Chronischen Stress, der den Hormonhaushalt durcheinanderbringt
- Schilddrüsenerkrankungen, die den Eisprung stören
- Übermäßigen Sport oder Untergewicht
⚖️ Was ist eine Östrogendominanz?
Von einer Östrogendominanz spricht man, wenn das Verhältnis zwischen Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht gerät – entweder, weil zu viel Östrogen vorhanden ist, oder weil zu wenig Progesteron produziert wird.
Wichtig: Es muss nicht zwingend ein “zu hoher Östrogenspiegel” vorliegen – oft ist einfach der Gegenspieler Progesteron zu schwach vertreten.
🩸 Typische Symptome von Progesteronmangel und Östrogendominanz
Die Liste der möglichen Beschwerden ist lang – hier einige der häufigsten:
- Zwischen- und Schmierblutungen
Wenn Progesteron fehlt, kann die Gebärmutterschleimhaut nicht stabil aufgebaut werden. Das führt zu unregelmäßigen oder unerwarteten Blutungen, oft mitten im Zyklus. - Starke Menstruationsblutungen
Ein relativer Östrogenüberschuss stimuliert die Schleimhaut übermäßig – die Menstruation wird stark, lang und kräftezehrend. - Dysmenorrhoe (schmerzhafte Periode)
Progesteron wirkt muskelentspannend. Fehlt es, kommt es vermehrt zu Krämpfen und Schmerzen während der Periode. - Brustspannen
Östrogen fördert das Wachstum des Brustdrüsengewebes. Bei Dominanz kann es zu Druckempfindlichkeit, Schmerzen oder Schwellungen der Brust kommen – oft schon in der zweiten Zyklushälfte. - Plötzliche PMS-Symptome
Viele Frauen berichten ab Ende 30 von neuem oder verstärktem PMS: Reizbarkeit, Stimmungstiefs, Weinen ohne Grund. Ursache: die natürliche Abnahme von Progesteron in der Perimenopause. - Schlafstörungen
Progesteron hat eine beruhigende, schlaffördernde Wirkung. Fehlt es, schlafen viele Frauen unruhiger, wachen nachts auf oder fühlen sich morgens wie gerädert. - Schilddrüsenprobleme
Ein hormonelles Ungleichgewicht wirkt sich auch auf die Schilddrüse aus – und umgekehrt. Hashimoto, Unterfunktion oder Müdigkeit können mit einem Progesteronmangel einhergehen oder diesen verstärken.
🧪 Wie du deinen Hormonstatus erkennst
Ein aussagekräftiger Weg ist die Speichel- oder Blutuntersuchung – idealerweise zyklusgerecht, also z. B. an Tag 21 bei einem 28-Tage-Zyklus. Lass deinen Progesteron- und Östrogenspiegel im Verhältnis beurteilen – das Verhältnis ist entscheidender als der Einzelwert.
🌿 Was du tun kannst – natürlich in Balance kommen
Hier einige ganzheitliche Schritte zur Unterstützung:
✔️ Ernährung
- Reduziere Zucker, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel, um die Leber bei der Hormonregulation zu entlasten
- Integriere Ballaststoffe, die überschüssiges Östrogen binden
- Baue regelmäßig gesunde Fette (z. B. aus Nüssen, Avocado, Leinsamen) ein
✔️ Mikronährstoffe
Vitamin B6, Magnesium, Zink und Vitamin D unterstützen die körpereigene Progesteronbildung
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und hormonregulierend
✔️ Heilpflanzen
Frauenmantel, Schafgarbe, Liebstöckel oder Mönchspfeffer – individuell abgestimmt
Achtung: Mönchspfeffer ist nicht für jede Frau geeignet! Lass dich beraten, bevor du zu Präparaten greifst.
✔️ Lebensstil
- Sorge für Stressreduktion – z. B. durch regelmäßige Pausen, Schlafhygiene, Atemübungen
- Vermeide exzessiven Sport und sorge für zyklusgerechte Bewegung
🧘 Fazit: Dein Hormonhaushalt spricht mit dir – hör hin
Wenn sich plötzlich PMS einstellt, die Blutung sich verändert oder dein Schlaf leidet, ist das kein Zufall. Dein Körper signalisiert dir, dass etwas aus der Balance geraten ist.
Die gute Nachricht: Mit dem richtigen Wissen, einer sanften Anpassung deines Lebensstils und gezielter Unterstützung kannst du deine Hormonbalance natürlich wiederherstellen.
Tipp: Höre auch in meine Podcastfolge zum Thema natürliche Hormonregulation rein – mit vielen Tipps zu Ernährung, Mikronährstoffen und Heilpflanzen.