Osteoporose ist auf dem Vormarsch bei Menschen ab 50 Jahren. Meist sind Frauen davon betroffen, oder sicherlich betrifft es den weiblichen Teil der Bevölkerung mehr als den männlichen. Erstaunlicherweise sind es besonders weisse Frauen in den nordeuropäischen Ländern.

An was kann es liegen? Einiges geistert in der Gesellschaft herum. Sicher Calcium, Vitamin D und Östrogene ist den meisten geläufig. Aber ist es wirklich so einfach? Oder doch etwas komplexer?

Ich möchte mit genauer hinschauen und die Lupe hervornehmen (ok, das Mikroskop lassen wir im Schrank, ansonsten wird es sehr biochemisch 😉).

Vorweg eine Entwarnung – in der Schweiz ist die Mehrzahl der über 50- jährigen Frauen knochengesund!

Bei der Osteoporose verliert der Knochen an Dichte. Er wird so zu sagen etwas löchrig (hihi passt zu uns Schweizer, wie der Emmentaler). Der Knochen weist eine poröse Knochenstruktur auf.

Die Symptome belieb oft über Jahre unbemerkte. Zuerst können Knochenschmerzen auftreten, später auch Knochenbrüche durch Stürze, aber auch ohne Gewalteinwirkung. Am häufigsten sind im höheren Alter Oberschenkelhalsbrüche durch einen Sturz, Unterarmgelenksbrüche oder auch die Wirbelkörper im Rücken die brechen. Wenn die Wirbelknochen brechen tönt dies schauderhaft. Der Rücken kann sich dadurch verformen zu einem Buckel. Ein solcher Rundrücken ist nicht mehr biegsam, der Mensch kann nur noch gebückt gehen und wir schrumpfen. Eine fortgeschrittene Osteoporose ist schmerzhaft.

Die Knochenmasse nimmt bei uns allen ab den 30 Lebensjahr bis ans Lebensende ab. Also sind wir alle vom Knochenabbau betroffen. Bei uns Frauen isst durch die starke hormonelle Veränderung das Risiko von einem Vermehrt Abbau begünstigt.

Die Knochen sind ein lebendiges Gewebe, welches sich ständig erneuert. Bei den knochenbildenden Zellen (Osteozyten) unterscheidet man Osteoklasten und Osteoblasten.

Osteoklasten sind die Restauratoren. Sie wandern in den Knochen umher und suchen alte Strukturen heraus, welche sie dann abbauen. Dabei entstehen winzige Löcher. Wie in einem alten Bild, wo die alte, kaputte Farbe entfernt wird und ein weisses Lochen entsteht. Nun kommen die Osteoblasten zum Einsatz!  Sie gehen zum Loch und produzieren neuen Knochenmasse, also tragen neue Farbe auf das Bild. Dieser ständige Umbau von Knochenmasse macht unsere Knochen so stabil.

Die Stabilität unserer Knochen ist davon abhängig wie ausgeglichen der Abbau und Aufbau von statten geht.

Eine Osteoporose bedeutet der Abbau dominiert und der Abbau hinkt hinterher und kann nicht mehr alle Löcher stopfen. Der Knochen wird brüchig.

Warum Frauen nach den Wechseljahren besonders vermehrt davon betroffen sind, erzähle ich dir gleich noch…

Östrogen wissen wir, dass es einen Einfluss auf die Knochensubstanz hat. Viele denken ein Mangel ist daran schuld, dass der Knochen brüchig wird. Dem ist nicht so! Östrogene verlangsamt den Abbau durch die Osteoklasten, ja das stimmt. Aber die Löcher bleiben trotzdem bestehen. Dafür wären ja die Osteoblasten zuständig. Auf die Osteoblasten wirkt nämlich ein anderes weibliches Hormon, das Progesteron. Und hier liegt der Schlüssel vergraben. Natürliches Progesteron stimuliert die Knochenneubildung durch die Osteoblasten.

Somit ist klar, dass 1. Östrogen den Prozess der Osteoporose zwar verlangsamen kann, aber nicht umkehren, und dass 2. Östrogen nicht vor Osteoporose schützt, wenn kein Progesteron vorhanden ist. Bitte lasst deshalb bei einer Osteoporose immer beide Hormone überprüfen!

Weiter Risikofaktoren für eine Osteoporose sind:

  • Alter
  • Veranlagung in der Familie
  • Geringes Körpergewicht (Menschen mit Übergewicht sind hier einmal im Vorteil)
  • Unterernährung, Essstörungen, Fehlernährung (Mangel an Vitamin D, Calcium, säurereiche Ernährung…)
  • Zuwenig Sonne
  • Frühe Wechseljahre bei der Frau
  • Ausbleiben der Menstruation (Spitzensport, Magersucht)
  • Entfernung der Eierstöcke bei der Frau
  • Chronische Magen-Darm- Erkrankungen
  • Hormonstörungen
  • Einnahme von gewissen Medikamenten (Kortison, Antiepileptika, Östrogensenker…)
  • Rauchen

Eine Knochendichtemessung ist sinnvoll, wenn du bereits einen Bruch erlitten hast oder e du schrumpfst in deiner Körpergrösse. Auch wenn du über lange Zeit Medikament einnehmen musst, würde ich dir anraten eine Messung vornehmen zu lassen.

Die Naturheilkunde bietet dir eine langfristige Unterstützung über Nährstoffe und bioidentische Hormone.

Und vergesse nicht Hüpfen, Springen und ein wenig Sport schadet deinen Knochen und deiner Laune auch nicht!